![Wahlkreisel Nr. 4 in Zeuthen am 27. Mai, 19 Uhr, Bürgerhaus - WK I (ZEWS)](https://fotos.verwaltungsportal.de/seitengenerator/99dad07e093acbceacb36717886d7b16221821/share_Zeuthen.jpg)
Es nahmen teil:
SPD: Christian Könning
AfD: Martina Müller-Schmölzer
CDU: Nadine Selch
Linke: Claudia Mollenschott
B'90/Grüne: Andrea Lübcke
FDP: Denis Gottwald
UBL: Jens Kamischke
BVB/Fr. Wähler: Heinz-Dieter Raddatz
Die Partei: Thomas Hufnagel
Es treten außerdem an:
FW Bauern, FWKW, Tierschutzpartei
Text und Mitschnitt.
Themenschwerpunke: Kommunale Familie & Schule/Kita
Wie in einer richtigen Familie geht es auch in der kommunalen Familie zu: gemeint ist die Gemeinschaft der Städte, Gemeinden und Amtsverwaltungen, die sich jenseits von politischen Gremien über gemeinsame Ziele, Vorhaben und Umsetzungsmöglichkeiten von Landes- und Bundesgesetzen verständigen. Dabei gibt es mal Streit, aber auch viel Bemühen um Harmonie. Um all die Dinge miteinander zu besprechen und gemeinsame Positionen zu formulieren, hat der Städte- und Gemeindebund Brandenburg, in dem alle Gemeinden des Landes zusammengeschlossen sind, kreisweite Arbeitsgemeinschaften (KAG) eingerichtet.
Diese arbeiten weitgehend ungehört von der Öffentlichkeit vor allem intern und im Austausch mit der Kreisverwaltung. Nicht zuletzt ist es auch Aufgabe des Landrates, die KAG über wichtige Entscheidungen der Landesregierung zu unterrichten. Das war insbesondere während der Corona-Pandemie von großer Wichtigkeit, gab es doch im Wochentakt neue Vorschriften.
Zuletzt war die KAG immer häufiger auf öffentlich zu vernehmen – beispielsweise beim Streitpunkt weiterführende Schulen. Der Kreistag hat einige Arbeitsgruppen eingerichtet, um das Thema gemeinsam mit den Bürgermeistern und Amtsdirektoren voranzubringen. Auch wenn dies sichtbare Ergebnisse gebracht hat, stellt sich die Frage, wer im Landkreis künftig die Entscheidungen vorantreibt und trifft: die KAG und/oder der Kreistag…? Wie wollen die neuen Kreistagsabgeordneten die Zusammenarbeit künftig gestalten – vor allem, da der langjährige Vorsitzende der KAG Sven Herzberger nun Landrat geworden ist?
Der Begriff von der kommunalen Familie wird auch immer dann bemüht, wenn über die Unterschiedlichkeit der Regionen innerhalb des Landes gesprochen wird: Was weiß etwa der Norden vom Süden und umgekehrt? Gibt es da Gefälle, Gegensätze, notwendige Ausgleiche oder einfach nur: Vielfalt?
Ein spannendes Beispiel für das Wirken der kommunalen Familie ist das Thema Schulen, genauer die Frage: Wo sollen die nächsten weiterführenden Schulen entstehen? Das Thema wurde inzwischen jahrelang diskutiert, eine Lösung ist im letzten Kreistag vor der Wahl, der am kommenden Mittwoch stattfindet, zu erwarten. Neben den zuständigen Behörden und dem Kreistag waren auch die Bürgermeister und Amtsdirektoren stark in die Entscheidungsfindung eingebunden. Eine Oberschule soll als nächstes in Bestensee gebaut werden, ein Gymnasium in Wildau sowie dort die Oberschule erweitert werden und schließlich steht noch Schulzendorf als Standort auf dem Plan. In Groß Köris, Heidesee und Königs Wusterhausen wird bereits an Erweiterungen gearbeitet. Stellt das Ergebnis nun alle zufrieden?
Wie sehr verschiedene Ebenen und Behörden ineinandergreifen, zeigt sich nicht nur beim Thema Schule, sondern auch beim Thema Kita. Jüngst fand in Königs Wusterhausen ein Aktionstag unter dem Titel „Kita-Kollaps“ statt. Zu wenig Personal, zu wenig Plätze, zu wenig Qualität – es gibt vieles, was Eltern zurzeit am System Kita kritisieren. An welcher Stelle hat der Kreistag Gestaltungsmöglichkeiten?