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Galerien in der Warteschleife

Sie gehören zum kulturellen Leben im Landkreis Dahme-Spreewald – die überwiegend ehrenamtlich geführten Galerien. Die Pandemieregelungen haben die Aktivitäten stark eingeschränkt, aber nicht zum Erliegen gebracht.

 

Von Ingrid Hoberg

 

Im Landkreis Dahme-Spreewald gibt es eine Reihe von engagierten Kunstfreunden und Vereinen, aber auch kommunalen Trägern, die Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeiten bieten, mit ihren Arbeiten zum Publikum zu kommen. Vernissagen haben in der Vergangenheit die Möglichkeit geboten, miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Akteure auf allen Seiten hoffen darauf, dass dies bald wieder möglich sein wird. Wenn auch online-Angebote entwickelt wurden oder mancher seine Ateliertür für Besucher weiter öffnet als früher, so fehlen doch die Vernissagen. Denn das ist die beste Gelegenheit, miteinander ins Gespräch (und auch ins Geschäft) zu kommen. Kunst braucht die Öffentlichkeit, sie entsteht nicht fürs Archiv.

 

 

Liebe Galeriebesucher, endlich können wir weitermachen. Die 158. Ausstellung der KLEINEN GALERIE GOYATZ findet am 02.11.2021 … um 19.00 Uhr statt. Wie immer in der Arztpraxis Ulrich. Ich lade Sie dazu herzlich ein. Bitte beachten Sie die Coronamaßnahmen … Ich freue mich auf Ihren Besuch!“, so schrieb Kurator Peter Löwe Ende des vergangenen Jahres. Da lag die 157. Ausstellung mit Arbeiten der Spreewälder Künstlerin Katrin Liszka schon anderthalb Jahre zurück. Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie konnten in der Kleinen Galerie Goyatz, die seit 1988 ihr Domizil im Warteraum und der Anmeldung der Arztpraxis Ulrich hat, keine Ausstellungen mehr realisiert werden.

 

Seit November sind Bilder der Cottbuserin Gabriele Gittel dort zu sehen. In Absprache mit der Künstlerin und der Arztpraxis ist die Ausstellung verlängert worden. „Ich habe noch keine konkreten Pläne, wie es weitergehen kann“, sagt Peter Löwe. Ans Aufgeben denkt er nicht. Doch er möchte die Galerie-Arbeit auch in gewohnter Form weiterführen. Dazu gehören Vernissagen, zu denen in Vor-Corona-Zeiten Kunstinteressierte von Cottbus bis Lübben kamen. Die Künstlergespräche, die der Kurator durchaus auch mit provakanten Fragen führt und in denen ebenso Besucher zu Wort kommen, prägen diese Veranstaltungen. Kunst ist hier nichts Elitäres. Und wer danach als Patient Zeit im Goyatzer Wartezimmer verbringt, kann einen Ausflug in die Welt des jeweils gerade ausstellenden Künstlers unternehmen.

 

Die 158. Ausstellung der Kleinen Galerie Goyatz, Dorfstraße 2, hat die Cottbuser Künstlerin Gabriele Gittel gestaltet. Unter dem Motto "... der Natur abgeschaut..." ist ihre Malerei in verschiedenen Techniken ist  zu sehen. Foto: Ingrid Hoberg

Die 158. Ausstellung der Kleinen Galerie Goyatz hat die Cottbuser Künstlerin Gabriele Gittel zum Motto "... der Natur abgeschaut..." gestaltet.  Foto: Ingrid Hoberg

 

Fünf bis sechs Ausstellungen jährlich werden seit mehr als 30 Jahren durch das Engagement von Peter Löwe und Dr. Klaus Ulrich ermöglicht. Denn was Ende der 1980er Jahre unter dem Dach des Kulturbundes begann, wird seit Jahren ohne Fördergelder realisiert. „Ich habe noch nie welche beantragt“, erklärt Peter Löwe. Dr. Ulrich finanziere das Porto für die Einladungen und die Getränke zu den Vernissagen. Der Kurator kümmert sich um die Organisation, auch das Hängen der Bilder. „Das fällt mir nicht mehr so leicht“, sagt der 82-Jährige. „Ich würde mich freuen, wenn sich ein Helfer findet.“ Pläne für die nächste Ausstellung hat Peter Löwe jedenfalls – ein Fotograf aus Doberburg wartet schon darauf, seine Bilder in der Kleinen Galerie Goyatz präsentieren zu können.

 

Nur wenige Kilometer von Goyatz entfernt, im Lieberoser Bürgerzentrum Darre, sind die nächsten Ausstellungsräume zu finden. Der Förderverein veranstaltet in der Galerie mehrmals im Jahr Expositionen. Im November 2021 ist parallel zur Veröffentlichung des Buchs „Beschützt das, was Ihr noch habt! Schloss Lieberose – eine Perle der Niederlausitz“ die Ausstellung „Schloss Lieberose“ mit Fotografien von Klaus-Dieter Lehmann aus Cottbus in kleiner Runde dem Publikum vorgestellt worden. „Leider ist die Darre nach Anordnung des Amts Lieberose/Oberspreewald seitdem für Besucher geschlossen“, sagt Dieter Klaue. Der Vorsitzende des Fördervereins Lieberose bedauert, dass deshalb aktuell keine Besuche möglich sind. Der Cottbuser Fotograf hatte Gelegenheit, vor dem Verkauf des Schlosses durch die Brandenburgische Schlösser GmbH an einen privaten Investor in dem historischen Gebäude Aufnahmen zu machen, die den aktuellen Zustand dokumentieren.

 

Der Ausstellungsbereich der Darre in Lieberose. Foto: Ingrid Hoberg

Der Ausstellungsbereich der Darre in Lieberose. Foto: Ingrid Hoberg

 

Der Förderverein Lieberose organsiert in der Galerie in der Darre Ausstellungen zu verschiedenen Themengebieten – von Kunst über die Stadt- bis zur Vereinsgeschichte. „Große Resonanz hat beispielsweise die Schulenburg-Ausstellung im Jahr 2019 gefunden“, sagt der Vereinsvorsitzende. Anlass war das Jubiläum „500 Jahre Schulenburg auf Lieberose“ gewesen. Bereits im Jahr 2016 wurde die Sonderausstellung „Die Schulenburgschen Besitzungen im Jahr 1863“ mit Farblithografien gezeigt. Die Cottbuser Künstlerin Carola Kirsch, Brandenburgische Kunstpreisträgerin 2020, stellte ebenso in Lieberose aus wie Cottbuser Fotografen oder der Malzirkel unter der Leitung von Heidemarie Klaue. Erfolgreich war auch die gleichzeitige Präsentation von eigenen Projekten in der Galerie in der Schütte mit der Rohkunstbau-Ausstellung – beispielsweise die Videoinstallation „Tribe of Yola“ des Dresdner Künstlers Manuel Frolik. In diesem Jahr arbeitet der Förderverein mit Spektrale-Kurator Herbert Schirmer zusammen. „Nach englischem Vorbild – Landwirtschaftsreformer im Preußen des 19. Jahrhunderts“ heißt das Thema der in der Lieberoser Darre geplanten Ausstellung.

 

Für 2022 hat der Förderverein weiterhin vorgesehen, dass die Fotografien „Schloss Lieberose“ von Klaus-Dieter Lehmann dem Publikum bis zum 24. April jeweils sonntags von 14 bis 16 Uhr zugänglich gemacht werden – ein genauer Öffnungstermin kann allerdings noch nicht bekanntgegeben werden. Am 7. Mai soll dann die Ausstellung „Hund, Katze & Co.“ mit Pastellzeichnungen folgen. Der Förderverein Lieberose finanziert seine Arbeit aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und der Bereitstellung von Mitteln durch die Mittelbrandenburgische Sparkasse. „Das ermöglichte uns beispielsweise die Herausgabe des Bildbandes ebenso wie die Realisierung von Ausstellungsprojekten“, sagt Dieter Klaue. Um den Vertrieb des neuen Bildbandes kümmert sich der Förderverein selbst – was großen persönlichen Aufwand bedeutet, da Veranstaltungen nicht stattfinden, bei denen der Verein früher seine Druckerzeugnisse dem interessierten Publikum präsentieren konnte. Gerade bei den Schlossführungen habe es immer wieder Nachfragen nach Publikationen gegeben, so der Vereinsvorsitzende.

 

Das historische Gebäude Alte Feuerwache Eichwalde, das von der Gemeinde getragen wird, bietet Raum für Konzerte, Lesungen, kulturelle Veranstaltungen und eben auch Kunstausstellungen. Die bisher letzte Exposition war „Mosaiknachbarschaft“ von der in Eichwalde ansässigen Künstlerin Gisela Gräning. Die Ausstellung sollte Anfang 2021 eröffnet werden, als der Freundeskreis Alte Feuerwache Eichwalde sein 20. Gründungsjubiläum feiern wollte – die Corona-Pandemie hat das zunächst verhindert. Am 9. Juli konnte dann die bisher letzte Vernissage stattfinden – als Freiluftevent vor dem Eichwalder Kulturzentrum.

 

In der Alten Feuerwache Eichwalde sind seit der Eröffnung vor 25 Jahren 135 Ausstellungen gezeigt worden. Eine Auswahl von Plakaten gibt einen Eindruck von der Vielfalt der Themen. Quelle: Eichwalder Heimatarchiv

 

Ausstellungen zu verschiedenen Themen werden seit 25 Jahren in Eichwalde von den Vereinen veranstaltet, wie Burkhard Fritz vom Freundeskreis berichtet. „Es werden wohl rund 130 Ausstellungen in diesen Jahren gewesen sein“, sagt er. Wenn er seine Plakatsammlung durchgeht, dann zeigt sich eine beeindruckende Vielfalt. „Eichwalder Impressionen“ nannte er seine eigene Fotoausstellung im Jahr 2008. Von Armin Mueller-Stahl wurden dann 2011 Druckgrafik und Malerei ausgestellt. Und Barbara Klemm präsentierte im gleichen Jahr ihre Fotos „Gesichter Osteuropas“. Zu sehen waren in der Alten Feuerwache Eichwalde ebenso Aquarelle und Grafiken von Günter Grass, Zeichnungen von Kathrin Harder, Preisträgerin des Brandenburgischen Kunstpreises der Märkischen Oderzeitung 2008, oder von den Buchillustratoren Josef Hegenbarth und Werner Klemke. Aber auch Berliner Arbeiterfotografien der 20er/30er Jahre gehören zum Ausstellungsspektrum. „Die Ausstellungen machen den Ort attraktiv“, sagt Burkhard Fritz. Und so planen die Eichwalder weiter. Burkhard Fritz bereitet eine Fotoausstellung mit eigenen Aufnahmen vor.

 

Zu den Orten, an denen sich vor der Corona-Pandemie regelmäßig Kunstfreunde zu Vernissagen getroffen haben, gehört das Volkshaus Wildau. Seit dem Jahr 2001, mit dem Umzug des Rathauses ins Volkshaus, gab es regelmäßig alle drei bis vier Monate wechselnde Ausstellungen und Sonderausstellungen. „Die Nachfrage ist im Laufe der Jahre gestiegen. Jeder der acht Flure, jede Nische wird genutzt“, sagt Katja Lützelberger, in der Stadtverwaltung für die Organisation der Ausstellungen zuständig. Bis zu acht Expositionen habe es dann oft gleichzeitig gegeben. Da wäre es nicht möglich gewesen, zu jeder Ausstellung eine Vernissage zu veranstalten. Bei den gemeinsamen Eröffnungen jeweils am Freitagabend seien vor Corona oft bis zu 100 Gäste im kleinen Festsaal zusammengekommen. Jeder Künstler stand dann bei seinen Arbeiten als Gesprächspartner zur Verfügung. „Das war ein schönes Miteinander“, erzählt Katja Lützelberger. Sie erinnert sich an die Ausstellung, zu der der stellvertretende Botschafter des Mongolischen Staates gekommen war und am Ende die Gäste der Vernissage gemeinsam Volkslieder gesungen haben – oder an den ägyptischen Abend mit Bauchtänzerin. „Es stellte damals eine junge Künstlerin aus, das zog auch junges Publikum an“, erklärt sie. Zum Programm der Ausstellungseröffnungen gehörte jeweils ein musikalischer Rahmen. Im November 2019 hat es die letzte Vernissage gegeben.

 

Zur Vernissage am 19. November 2019 war auch eine Tanzgruppe ins Volkshaus Wildau eingeladen. Foto: Manfred Tadra

Zur Vernissage im November 2019 war auch eine Tanzgruppe ins Volkshaus Wildau eingeladen. Foto: Manfred Tadra

 

Wenn auch ohne Eröffnung – im Volkshauses Wildau können Besucher aktuell Arbeiten von Künstlerinnen aus der Region entdecken. Im Eingangsbereich ist die Ausstellung „Vielfalt, Erde und Mensch“ von Dagmar Hagen zu sehen. Im Flur vor dem Einwohnermeldeamt werden „Stille Momente“ von Susanne Thäsler-Wollenberg gezeigt. In einer Vitrine sind Collagen, Drucke von Aquarellen und bemalte Steine zu entdecken – unter dem Motto „Alles bunt“ präsentiert Kathrin Lüdke ihre Arbeiten. „Hauch von Weihnacht“ nennt Heike Bischoff ihre Keramikkugeln, die mit verschiedenen Techniken gestaltet wurden. „Wir machen, was im Rahmen des Möglichen geht und hoffen auf den Sommer“, sagt Katja Lützelberger. Die Nachfrage von Künstlern gebe es weiterhin. „Der persönliche Kontakt, das Gespräch mit den Künstlern fehlt allen sehr.“

 

„Der persönliche Kontakt, das Gespräch mit den Künstlern fehlt allen sehr.“
Katja Lützelberger, Stadt Wildau

 

„Umdenken – Abkehr – Wandel“ ist das Jahresthema für 2022 beim Kulturbund Dahme-Spreewald. Sitz des Vereins ist die 1892 für den Unternehmer Werner von Siemens erbaute Villa in der Eichenallee 12 in Königs Wusterhausen – das Bürgerhaus „Hanns Eisler“. Die Stadt ist Träger des Hauses und der Galerie, der Verein entwickelt das Ausstellungsprogramm. Das Bürgerhaus ist ein Ort für Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und vieles mehr. Der Kulturbund will vor allem zeitgenössischen Künstlern aus der Region eine Plattform schaffen. „Wir bieten einen multifunktionalen Raum und haben in der Vergangenheit pro Jahr drei Ausstellungen präsentiert – darunter Personal- und Werkausstellungen zum Motto des Jahres“, sagt Gerd Bandelow, stellvertretender Vereinsvorsitzender und Maler. Der früher als Kunsterzieher und Schulleiter tätige Kurator kann sich seit 2019 mehr Zeit für die Ausstellungsarbeit nehmen. Für 2020/21 hatte der Kulturbund Dahme-Spreewald einen Kunstwettbewerb ausgelobt unter dem Motto „Es hat gefunkt! 100 Jahre Radio in Königs Wusterhausen“. Eine Jury wählte Arbeiten für die Präsentation aus, die Stadt Königs Wusterhausen war Veranstalter der Ausstellung.


„Wir bemühen uns, junges Publikum in die Ausstellungen zu bekommen“, sagt Gerd Bandelow. Unter der Rubrik „Kunsterzieher stellen vor“ werden der Öffentlichkeit auch Arbeiten von Schülern vorgestellt. „Im Dialog mit Fontane“ hieß es im Frühjahr 2019. Und er verweist darauf, dass auf die Zusammenarbeit mit anderen Sparten Wert gelegt wird – bei Lesungen, Salonkonzerten, Mitmach-Aktionen und beispielsweise mit der Theaterloge Luckau. „Synergien sind uns wichtig“, betont er. Der Kulturbund nimmt Bewerbungen von Künstlern und Kuratoren entgegen und entwickelt eigene Ausstellungsprojekte. Ein künstlerischer Beirat mit neun Mitgliedern wählt für alle Ausstellungen die Arbeiten aus und gibt eine Empfehlung an die Stadt Königs Wusterhausen. Mit den ausstellenden Künstlern werden Modalitäten der Ausstellung wie Versicherung, Öffnungszeiten, Aufsicht, Eintritt usw. geregelt.

 

Die erste Ausstellung in diesem Jahr ist ein Projekt, das pandemiebedingt verschoben wurde. Unter dem Motto „Licht & Gesicht“ werden Malerei und Grafik von Ute Weckend und Elmar Huxoll gezeigt. „Ute Weckend wurde 1966 in Dresden geboren, wo sie viele Jahre in einem Ingenieurbüro für Architekturfotogrammetrie im Bereich der Denkmalpflege arbeitete. Ihre Werke zeichnen sich durch Akkuratesse und Filigranität aus und entfalten einen besonderen Reiz, indem sie mit einem fast naturwissenschaftlich anmutenden, genauen Blick eine Wiederverzauberung der Welt erreichen. Einer Welt, die uns geheimnisvoll und bisweilen kindlich schön vorkommt“, heißt es auf der Website des Kulturbunds Dahme-Spreewald. Und über den zweiten Künstler: „Das Gesicht ist die künstlerische Welt des Elmar Huxoll. In einer Zeit der oberflächlichen Selbstbespiegelung setzt er der Selfiekultur expressionistisch anmutende Seelenlandschaften entgegen. Menschen sprechen mit ihren Gesichtern, und Huxoll lässt wiederum die Gesichter sprechen. Seinen Zeichnungen und Gemälden haftet etwas vollsinnlich Barockes an, das die Lebensspuren, die Schmisse und Auflösungen des Gesichts nicht verleugnet, sondern sie als Zeichen der Identität feiert.“ (Kulturwissenschaftler Dr. Martin A. Völker)

 

Die Rathausgalerie bot Anfang 2020 eine Gemeinschaftsausstellung unter dem Titel "Panorama". Der Weiße Hase stammt vom Töpchiner Künstler Harald Müller. Foto: Dörthe Ziemer

Die Rathausgalerie bot Anfang 2020 eine Gemeinschaftsausstellung unter dem Titel "Panorama". Der Weiße Hase stammt vom Töpchiner Künstler Harald Müller. Foto: Dörthe Ziemer

 

Im Rathaus der Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) gibt es seit mehr als 15 Jahren die Rathausgalerie. So unterstützt die Stadt regionale Künstlerinnen und Künstler, gibt ihnen Raum für ihre Werke in der Öffentlichkeit. Ziel ist es, unterschiedliche Genre abzudecken und die Kunstvielfalt der Region zu zeigen — von Plastik über Fotografie bis zu Malerei – von Kinderkunstwerken bis zu Ausstellungsstücken renommierter Kunstschaffender. Oft bewerben sie sich über das Jahr mit ihren Arbeiten. „Aus diesem Fundus fragen wir dann an – manchmal auch nach thematischer Ausrichtung von Stadtprojekten“, teilt Bettina Möbes von der Stadtverwaltung mit. Bei Gemeinschaftsausstellungen oder besonderen Projekten gibt es eine Ausschreibung. Die Entscheidungen erfolgen dann über eine Jury.

 

Während der Pandemie war das Rathaus zeitweise geschlossen. Die zwischenzeitliche Öffnung sei genutzt worden, um Ausstellungen zu initiieren, so Bettina Möbes. So gab es unter anderem eine Kinderkunst-Ausstellung sowie eine Ausstellung des Fördervereins des Museums „Lausitz Paradies – Lužyca paradiz“. Diese war bis zum 31. Januar zu sehen. „Neben der Bereitstellung der Räumlichkeiten sowie der Öffentlichkeitsarbeit richten wir für die Künstlerinnen und Künstler eine Vernissage aus. In der Pandemiezeit fanden diese teilweise auch online statt. Für die Grafikatur hatten wir einen kleinen Film gedreht und auf der Homepage gezeigt“, sagt sie. In diesem Jahr findet in Lübben die 10. Spektrale statt. Es präsentieren sich regionale Kunstschaffende in zwei Ausstellungen. Diese werden von einer Jury ausgewählt.

 

Der Landkreis Dahme-Spreewald bietet zwei Ausstellungsflächen in Lübben zur Nutzung an. Die Horizontale Galerie im Landratsamt in der Reutergasse und die Vertikale Galerie im Landratsamt im Beethovenweg. Beide Flächen sind seit vielen Jahren in nahezu durchgängiger Bespielung. Die 1. Kunstausstellung in der Horizontalen Galerie im Landratsamt in der Reutergasse in Lübben fand Ende 1994 statt. Bis einschließlich 2021 folgten gut 200 Ausstellungen in den beiden Kreisgalerien, teilt Kathrin Veh von der Pressestelle mit.

 

Interessierte Künstlerinnen und Künstler, die in den Kreisgalerien ausstellen möchten, können sich jährlich initiativ dafür im Kulturamt bewerben. Kontakte und Interessebekundungen erfolgen unter anderem auch in persönlichen Gesprächen oder bei den Besuchen der Ateliers oder im Rahmen der Tage des offenen Ateliers. Die Auswahl findet dann auf Grundlage der thematischen Inhalte, der Kapazitäten und im Hinblick auf die Vielfältigkeit in der Galerieplanung statt. Hauptsächlich werde den Künstlerinnen und Künstlern aus dem eigenen Landkreis eine Ausstellungsfläche geboten, so Veh. Nichtsdestotrotz wird auch über die Landkreisgrenze hinaus geschaut. Gäste aus benachbarten Landkreisen nutzen gern diese Möglichkeit.

 

Die Ausstellenden erhalten eine Aufwandsentschädigung. Zudem erfolgt die Finanzierung aus dem Budget des Kulturbereiches und umfasst neben der Eröffnung, die Öffentlichkeitsarbeit und Künstlerpräsente. Außerdem unterstützen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bereich Kultur beim Auf- und Abbau, bei der Gestaltung und Beschriftung der Ausstellung. Rückblickend wurden 2020 und 2021 nur zwei geplante Ausstellungen seitens der Künstlerinnen und Künstler abgesagt, so die Pressesprecherin. Diese Zeiträume wurde durch anderen genutzt oder geplante Ausstellungen wurden zeitlich ausgedehnt und angepasst.

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Veröffentlichung

Do, 23. Dezember 2021

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